Evolutionäre Design-Philosophie
Die evolutionäre Design-Philosophie beschreibt einen Ansatz in der Softwarearchitektur, bei dem Systeme so entworfen werden, dass sie sich schrittweise weiterentwickeln und an neue Anforderungen angepasst werden können. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zu statischen, schwer veränderbaren monolithischen Architekturen.
In Bezug auf Microservice-Architekturen bedeutet dies insbesondere:
- Unabhängiger Austausch und Erweiterbarkeit von Komponenten: Jedes Modul oder jeder Microservice kann eigenständig weiterentwickelt, ersetzt oder erweitert werden, ohne das gesamte System neu zu deployen.
- Modularität und lose Kopplung: Durch das Zerlegen eines Systems in unabhängige Services wird sichergestellt, dass sich Änderungen nur auf die betroffenen Module auswirken und nicht das gesamte System beeinträchtigen.
- Kohäsion innerhalb von Services: Services sollten so gestaltet sein, dass sie eine klare und abgegrenzte Funktion haben (Single-Responsibility-Prinzip).
- Iterative Entwicklung und kontinuierliche Verbesserung: Systeme werden schrittweise entwickelt und verbessert, um sich optimal an sich ändernde Geschäftsanforderungen anzupassen.
Ein wichtiger Vorteil dieser Philosophie ist, dass sie Release-Prozesse vereinfacht und beschleunigt, da nicht mehr das gesamte System neu gebaut und deployed werden muss, sondern nur die geänderten Komponenten. Allerdings bringt sie auch Herausforderungen mit sich, da Änderungen an einem Service dessen Konsumenten beeinflussen können.